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"Dies zusammen lag als eine entsetzliche Last auf meinem
Gemüte, von der ich mich nur zu befreien wusste, indem
ich mir einen ganz anderen Lebensplan als den mir
vorgeschriebenen zu ersinnen trachtete."
Johann Wolfgang von Goethe

Hochbegabung

Hochbegabung ist, wie das Wort verspricht, eigentlich etwas sehr Schönes, sehr Wertvolles - aber auch ein viel diskutiertes und in den Medien mitunter sehr präsentes Phänomen. Jeder kennt es - oder meint, es zu kennen - und fast jeder hat eine Meinung dazu. Leider häufig nicht unbedingt eine positive. Die Ursachen dafür sind vielschichtig.

Dabei sind 2% eines jeden Jahrgangs intellektuell hochbegabt – und viele wissen es gar nicht. Nicht wenige unter ihnen haben keinerlei Gefühl dafür entwickelt, was in ihnen steckt. Sie fühlen sich unzufrieden, diffus fremd in ihrem Umfeld, nicht passend für die Gesellschaft und haben keine Erklärung, warum das so sein könnte. Folgen sind nicht selten Resignation oder ein depressiver Rückzug. Auch andere psychische oder psychosomatische Beschwerden können sich entwickeln.
Entgegen der allgemeinen Vorstellung vom „Überflieger, dem alles gelingt“ und um den man sich nicht kümmern muss, findet man hochbegabte Menschen in allen sozialen Schichten und in allen Berufen und Schulformen. Mancher nicht erkannte Hochbegabte scheitert schließlich an seinem Leben, obwohl er voller Ressourcen ist – von deren Existenz er keine Ahnung hat oder zu denen er keinen Zugang findet.

In der Beratung hochbegabter Menschen – Erwachsener wie Kinder – sollte es jedoch nicht in erster Linie um IQ-Werte gehen. Es geht nicht darum, wer die meisten Punkte in einem Test erzielen konnte.
Es gilt, den Menschen als Ganzes zu sehen und ihm zu helfen, Einblick und Vertrauen in seine Fähigkeiten zu bekommen und ein gesundes Selbstbild zu entwickeln – eine grundlegende Voraussetzung für eine erfüllte Lebensgestaltung.